Der Sicherheits- und CDN-Anbieter Cloudflare hat angekündigt, dass er ab sofort den Zugriff von KI-Crawlern blockiert – zumindest dann, wenn diese sich nicht an klare Regeln halten oder keine Vereinbarungen zur Bezahlung getroffen wurden. Hintergrund ist der zunehmende Missbrauch von Webinhalten durch generative KI-Modelle, deren Betreiber große Datenmengen automatisiert aus dem Netz abziehen.
Laut Cloudflare haben viele große KI-Firmen in der Vergangenheit versucht, Inhalte systematisch zu scrapen, ohne dafür die Zustimmung der Website-Betreiber einzuholen. Dazu wurde häufig der sogenannte User-Agent manipuliert, um das Crawling zu verschleiern. Betroffen sind nach Angaben von Cloudflare insbesondere Inhalte, die für Trainingszwecke verwendet werden – also zum Aufbau von Modellen wie Chatbots oder Textgeneratoren.
Cloudflare analysiert täglich rund 57 Milliarden HTTP-Anfragen und hat dabei festgestellt, dass über 85 Prozent der Anfragen von KI-Crawlern in den letzten zwölf Monaten keine gültige Benutzerkennung hatten oder unter falscher Flagge unterwegs waren. In vielen Fällen wurde gezielt versucht, bestehende Schutzmechanismen zu umgehen.
Ab sofort setzt Cloudflare klare Grenzen: Nur wer sich korrekt ausweist und sich vertraglich an bestimmte Spielregeln hält – inklusive der Bezahlung für das Scraping – wird nicht blockiert. Alle anderen Crawler werden automatisch erkannt und ausgesperrt. Die Technologie dafür basiert auf einer Kombination aus Machine Learning, IP-Analysen und Verhaltensmustern.
Für Betreiber von Websites bedeutet das mehr Schutz gegen unerwünschte Datennutzung. Gleichzeitig bleibt es aber möglich, ausgewählten KI-Anbietern gezielt Zugriff zu gewähren, etwa über individuelle Vereinbarungen. Cloudflare selbst bietet dafür einen eigenen Kontrollmechanismus im Kundenbereich an.
Die offizielle Ankündigung findet sich auf dem Blog von Cloudflare.
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